Geschichte der Neuen Harth
Vorbergbaulicher Zustand
Das heutige Gebiet des Zweckverbandes Neue Harth war früher geprägt durch eine kleinteilige Gliederung mit Ortschaften, Wiesen, Feldern und Wäldern und eingebettet in die Auenlandschaft entlang der Weißen Elster im Westen und der Pleiße im Osten. Das Gebiet des BELANTIS Vergnügungsparks Leipzig wurde durchflossen von der Weißen Elster, auf Höhe der Ansschlussstelle Leipzig-Neue Harth befand sich die Ortslage Bösdorf. Der ehemalige Standort des Ortes Eythra liegt heute auf dem Grund des Zwenkauer Sees.
Informationen zu Eythra: www.eythra.de oder www.eythra.info
Informationen zur Neuen Harth im <media 49092 - - "APPLIKATION, Masterplan Neue Harth 2015, masterplan_neue-harth_broschuere.pdf, 8.5 MB">Masterplan Neue Harth 2015 (PDF 8,5 MB)</media>
Braunkohlentagebau
Mit Aufschluss des Braunkohlentagebaus Zwenkau 1921 änderte sich das Landschaftsbild radikal. Einen Überblick gibt die nachfolgende Chronik (Quelle: Regionaler Planungsverband Westsachsen, LMBV):
Jahr | Ereignis |
---|---|
1921: | Beginn des Abbaubetriebes "Tagebau Böhlen" (Umbenennung 1969 in "Tagebau Zwenkau") |
1924: | Beginn der Kohleförderung |
1930: | Inbetriebnahme der Abraumförderbrücke Böhlen I (Einsturz 1937) und der Ostausfahrt |
1939: | Inbetriebnahme der Abraumförderbrücke Böhlen II (beziehungsweise 18) im Probebetrieb |
1943: | Umsiedlung/Abbruch des Ortes Zeschwitz (402 Einwohner) |
1957: | Letzter Zug auf der Reichsbahnstrecke Gaschwitz-Zwenkau-Groitzsch |
1970-72: | Umsiedlung/Abbruch des Ortes Prödel (339 Einwohner) |
1971-76: | Verlegung der Fernverkehrsstraße F 2 / F 95 (heutige B 2 / B 95) |
1973-77: | Verlegung der Weißen Elster auf 14 Kilometer Länge |
1974: | Umsiedlung/Abbruch des Ortes Cospuden (38 Einwohner) |
1976: | Inanspruchnahme der Südhälfte des Stausses Bösdorf (heutiger Elsterstausee) |
1977: | Verlegung der Reichsbahnstrecke Leipzig-Zeitz |
1980-82: | Umsiedlung/Abbruch von Bösdorf (1115 Einwohner) |
1981-85: | Verlegung der Fernverkehrsstraße F 186 (heutige B 186) |
1981-86: | Umsiedlung/Abbruch von Eythra (2100 Einwohner) |
1998: | Stilllegung der Abraumförderbrücke 18 |
1999: | Letzter Kohlezug - Stilllegung des Tagebaues |
1924-99: | 586 Millionen Tonnen Kohleförderung |
1924-99: | 1450 Millionen m³ Abraumbewegung |
2001: | Sprengung der Abraumförderbrücke 18 |
2008: | Beginn der letzten Böschungssanierung am künftigen See am Nordwestufer |
Heutiger Zustand
Der Braunkohlentagebau hat neben den beiden sogenannten "Restlöchern", welche zum Cospudener und zum Zwenkauer See geflutet werden, eine weithin ausgeräumte Kippenlandschaft hinterlassen, auf der seit einigen Jahren wild gewachsene, aber auch planvoll aufgeforstete Vegetation neben menschlichen Nutzungen eine völlig neue Landschaft ausbilden.
An die frühere Landschaft erinnern noch Namen wie "Bistumshöhe" (in Erinnerung an den Staatsforst Bistum) oder "Zur Weißen Mark" (Straße zum BELANTIS Vergnügungspark Leipzig in Erinnerung an die Wiesenlandschaft Weiße Mark nördlich von Zwenkau).