Gewässerverbund Region Leipzig
Die Region Leipzig war und ist eine eng mit dem Wasser verbundene Landschaft. Der Südraum Leipzig war geprägt von ausgedehnter Auelandschaft entlang der Pleiße und der Weißen Elster, welche sich im Leipziger Auwald fortsetzte und das Stadtgebiet von Süden nach Nordwesten durchquerte. Durch die Abbaggerung im Zuge des Braunkohlentagebaus ist heute nur noch der Leipziger Auwald existent.
Großräumiger Gewässerverbund als Ziel
Der Grüne Ring Leipzig und mit ihm eine Vielzahl an Akteuren verfolgen konsequent das Ziel, einen durchgängigen Verbund der größeren Gewässer in und um die Stadt Leipzig zu realisieren. Schwerpunkte der Maßnahmen sind
- das Gewässersystem innerhalb der Stadt Leipzig
- der Gewässerverbund des Leipziger Neuseenlandes
- die Verknüpfung beider Gewässersysteme
Gewässersystem Leipzig
Leipzig war bereits zur Jahrhundertwende eine Stadt mit einem weitverzweigten Fluss-, Kanal- und Grabensystem, welches über ein reges Leben mit und am Wasser verfügte. Mit der vermehrten Einleitung von Abwässern hauptsächlich aus der Braunkohlenindustrie ab den 1950ern Jahren war an eine Nutzung der verschmutzten Flüsse für Baden etc. nicht mehr zu denken. Um die Geruchsbelästigung zu verringern, wurden große Abschnitte der Gewässer verrohrt und abgedeckt.
Seit der Wende werden diese Flüsse bzw. Gräben wieder ans Tageslicht geholt und erhöhen die stadtgestalterischen Qualitäten deutlich, wie die Öffnung des Pleißemühlgrabens vor dem Bundesverwaltungsgericht beispielhaft zeigt. Neben der Gewässeröffnung konnte unter anderem bereits der Karl-Heine-Kanal mit Bau eines Fuß-/Radweges zurück ins städtische Leben geholt werden. Zudem sind der Bau eines Stadthafens Leipzig sowie die Anbindung des Karl-Heine-Kanals an den Lindenauer Hafen geplant.
Gewässerverbund Leipziger Neuseenland
Die mit der Flutung der sogenannten "Tagebaurestlöcher" entstehende Seenplatte des Leipziger Neuseenlandes südlich von Leipzig soll untereinander durch Wasserstraßen verbunden werden, um die Erlebbarkeit zu erhöhen und damit die Qualitäten einer vollwertigen Seenlandschaft zu schaffen.
Hauptsächlich mit Bergbausanierungsmitteln finanziert sollen so in den nächsten Jahren u.a. eine Kanalverbindung zwischen Markkleeberger und Störmthaler See sowie ein Kanalverbund zwischen Cospudener und Zwenkauer See entstehen und der Hainer See an die Pleiße angebunden werden.
Verknüpfung beider Gewässersysteme
Priorität beim Ausbau des Gewässerverbundes in der Region Leipzig hat die Verknüpfung des Leipziger Seenlandes mit dem Gewässersystem der Stadt Leipzig. Mit dem Seenland direkt vor den Toren der Großstadt Leipzig gehört die Region zu den wenigen Gegenden Deutschlands, wo eine Kombination von Städte- und Erholungstourismus möglich wird. Nicht nur der Leipziger Bevölkerung, sondern auch Besuchern aus einem überregionalen Einzugsgebiet wird sich künftig die Möglichkeit bieten, Großstadtflair mit Wassersport- und Badeurlaub zu verbinden.
Die gewässertechnischen Baumaßnahmen konzentrieren sich dabei auf zwei gewässerseitige Hauptverbindungen:
- Leipzig - Pleiße - Markkleeberger See - Störmthaler See
- Leipzig - Floßgraben - Cospudener See - Zwenkauer See
Mit der Einweihung der Schleuse am Nordufer des Cospudener Sees 2006 wurde bereits ein wichtiger Baustein der Gewässerverbindungen fertiggestellt.
Weitere Informationen
www.gewaesserverbund.de
Zentrale Seite des Zweckverbandes Kommunales Forum Südraum Leipzig, dem Betreiber der wassertouristischen Anlagen, und des Grünen Rings Leipzig über den Gewässerverbund.
www.gruener-ring-leipzig.com
Der Grüne Ring Leipzig ist die zentrale Koordinationsstelle bei der Verwirklichung der Vision Gewässerverbund. Neben der Erarbeitung eines einheitliches Konzeptes für die Wasserregion realisiert er auch konkrete Projekte, bspw. Schleusenbau.
www.wasserinleipzig.de
Seite der Stiftung "Bürger für Leipzig" mit umfangreichen Informationen zum Gewässerverbund.
www.wasser-stadt-leipzig.de
Der Verein "Wasser-Stadt Leipzig" setzt sich für die gewässerseitige Anbindung der Stadt Leipzig an die Saale ein.
www.neue-ufer.de
Der Förderverein "Neue Ufer" setzt sich für die Öffnung des Pleiße- und des Elstermühlgrabens ein.